Verschiedenes

Inhalt

  1. In memoriam H. K.
  2. Mörderisch kompliziert
  3. Drogendiskussion
  4. Als ur-deutsche Beamtin in Frankreich
  5. Vom Schwanz aufgezäumt
  6. Die Fortschritte der Pädagogik
  7.  

 

In memoriam H. K.

(Ehemaligen-Rundbrief N° 18 / 1972)

    Sie war ein Phänomen, eine Persönlichkeit sehr eigener Prägung. Alle, die sie kannten, werden das bestätigen.

    Wie kann eine ehemalige Schülerin, die sie doch nur aus dieser einen Perspektive erlebte, sich anmaßen, eine generelle Würdigung dieser Persönlichkeit zu verfassen, einen Nachruf, der eigentlich auf ihr ganzes Leben - zumindest implicite - Bezug nehmen müßte?
    Wenn ich trotzdem den Versuch wage, so bin ich mir dieser Einseitigkeit bewußt, und nicht nur dieser: Ich habe Fräulein K. in den letzten Jahren ihres Wirkens an unserer Schule erlebt. Was das bedeutet, ist all denen klar, die in der Schule eigene Erfahrungen, und zwar als Lehrer, gesammelt haben: Die Schülerinnen des Jahrgangs 1920 waren anders als die des Jahrgangs 1940; der Jahrgang 1960 hat ebenso seine ganz spezifischen Reaktionen und Eigenarten. Die Menschen bleiben sich eben nicht immer gleich. Sogar ein einzelner Mensch ändert sich im Laufe seines Lebens, nur werden diese Veränderungen bzw. Anpassungserscheinungen mit zunehmendem Alter offenbar immer geringer. Daher rührt vermutlich zum Teil die größere Distanz zwischen Schülern und Lehrern, je älter der Lehrer ist.
    Sie werden sich fragen: Was sollen diese Abschweifungen vom Thema? Nun, es liegt mir daran, Mißverständnissen vorzubeugen.
    Wie Sie Fräulein K. erlebten, das hängt von vielen Faktoren ab, von denen ich hier einige angedeutet habe. Ich muß mich notwendig auf meine eigenen Erlebnisse und Erinnerungen beschränken, die, wie gesagt, ein einseitiges Bild ergeben und von den Ihren erheblich abweichen können.

    "Fräulein K." - das sind für mich die drei ersten Jahre auf unserer Schule. Diese Identität ist nicht nur ein grammatischer Zufall, sie ist erlebte Wirklichkeit: Fräulein K. war unsere "Klassenmama", so nannte sie sich selbst, so akzeptierten wir es. Selbstverständlich bekam sie am Muttertag einen Blumenstrauß von der Klasse, - als wir später eine andere Klassenlehrerin hatten, kam uns diese Idee gar nicht mehr.
    Unsere "Klassenmama" führte ein straffes Regiment. Das äußerte sich schon im Unterrichtston, der "rauh, aber herzlich" war. Wer erinnerte sich nicht an einige ihrer berühmten Bonmots, z. B.:

Solche oder ähnliche Sätze kamen so häufig vor, daß sie einfach dazugehörten, daß wohl niemand sie wörtlich ernst nahm.
    Wenn Fräulein K. allerdings für gute Arbeiten Bonbons versprach, so wußten alle, daß sie das jedesmal wahr machte. Für uns war das dann nicht etwa nur einfach ein Bonbon, das man ausnahmsweise sogar während der Stunde lutschen durfte, nein, das war eine feierliche Zeremonie, und man zog sie so lange wie möglich hin.
    Wenn ich von "uns" spreche, dann meine ich damit den robusteren, selbstbewußten Teil der Klasse. Denn ich muß der kompromißlosen Ehrlichkeit halber, auf die gerade Fräulein K. so großen Wert legte, auch von den Schüchternen, Ängstlichen erzählen, die vor Beginn einer Stunde bei Fräulein K. auf ihrem Stuhl nahezu sichtbar kleiner und um einige Nuancen blasser wurden. Leider gab es sie, denen die Schale zu hart war, um den weichen Kern auch nur wahrzunehmen. Aber es war eine kleine Minderheit, die meist mit den leistungsschwächeren Schülerinnen identisch war. (Ob das ein Zufall war, diese Frage möchte ich hier offen lassen.)
    Damit ist ein zweiter Punkt genannt, der Fräulein K. äußerst wichtig war: die Leistung. Und sie stellte hohe Ansprüche. Ich erinnere mich an ein Jahr mit Fräulein K. als Mathematiklehrerin. Sie nahm sich Zeit, brachte viel Anschauungsmaterial mit, um uns die Regeln der Bruchrechnung zu erklären, sie ließ keine Übung im Buch aus, - und trotzdem hatten wir das Buch schon nach knapp 3/4 des Schuljahres durchgearbeitet und waren am Ende des Jahres im Stoff schon weit ins Pensum des folgenden Jahres vorgedrungen. Wo gibt es das heute noch?
    Ein dritter Zentralbegriff für uns war die Ehre. Nahezu jede Fehlhandlung unsererseits war ein Verstoß gegen unsere eigene Ehre und die der ganzen Klasse. So wurde es uns gedeutet und bewußt gemacht, - so wurden manchmal auch Schuldgefühle geschaffen, die vielleicht unnötig waren. Ich erinnere mich an eine von uns gewählte Klassensprecherin, die von einer Fachlehrerin - nach ihrer und der ganzen Klasse Ansicht - ungerechterweise gerügt wurde. Doch "ob berechtigt oder unberechtigt, die Ehre ist befleckt", und diese Schülerin wurde nicht mehr für würdig befunden, die Klasse zu vertreten. Sie wurde abgesetzt (was heute nicht mehr möglich wäre) und von einer neu gewählten Sprecherin abgelöst.
    Diese Episode macht meiner Meinung nach den Generationenunterschied deutlich, von dem ich eingangs sprach. Dieser harte Ehrbegriff war uns schon etwas fremd, teilweise fragwürdig, - eine Tendenz, die sich seither übrigens verstärkt hat.
    Schließlich bleibt noch ein Punkt von zentraler Bedeutung zu erwähnen: Ordnung und Sauberkeit. Wer von Ihnen hätte die Sportstunden vergessen, zu denen man in einwandfreier Sportkleidung - schwarze Turnhose, weißes Hemd mit Schulwappen - anzutreten hatte? Ich sage bewußt "antreten", denn die Klasse stand in Reih und Glied, nach der Größe geordnet, - und dann folgten oft Stichproben, ob auch die Turnkleidung in Ordnung und nichts Beengendes noch darunter war.
    Diese Hauptwerte, die uns immer wieder bewußt gemacht wurden,  - Ordnung und Sauberkeit, Ehrlichkeit. Leistung, Ehre und eine gewisse Härte - gehören in das Idealbild, nach dem sich die Erziehung in ihrer Zeit richtete. Die Verabsolutierung dieser Ziele wird heute in Zweifel gezogen und äußerst kritisch überprüft; andere Ziele werden ihnen übergeordnet; gewiß. Doch kann man von dieser unserer heutigen Position aus die Lehrerpersönlichkeit von Fräulein K. beurteilen? Ich meine, nein. Sie hat einen berechtigten Anspruch darauf, aus ihrer Zeit heraus, mit Rücksicht auf ihre Geschichtlichkeit, gewürdigt zu werden.
    Und aus dieser Haltung heraus schließe ich mit einer ehrlichen, respektvollen Verbeugung vor ihrer starken Persönlichkeit, zu der ich schon als Schülerin mit höchster Achtung und gelegentlich sogar mit heimlicher Bewunderung aufschaute.
 

Bochum, im März 1972

hOs

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Mörderisch kompliziert

(Leserbrief an "DER SPIEGEL")

 

Betrifft: SPIEGEL N° 36 / 1976, Seite 81 (Gymnasien:" Mörderisch kompliziert")

    Nicht nur Fächerwahl und Stundenplanerstellung etc. in der reformierten Oberstufe sind kompliziert, auch die Ermittlung der Noten und Punkte des einzelnen Schülers. Da all dies jedoch der größeren Gerechtigkeit je nach der individuellen Lage jedes Schülers dient, dürfen wir uns auf diesen Lorbeeren noch nicht ausruhen.
    Bei der Lehrerschaft sind Denkprozesse in Gang gekommen, die auf eine Verfeinerung des Systems abzielen.
Z. B.:

    Natürlich machen derlei Verfeinerungen die Anschaffung eines Großcomputers plus Programmierer und Techniker für jede Schule noch dringlicher. Mit Erlaubnis des Kultusministers könnte dann anstelle von Listen und Akten der Computerspeicher treten, statt Zeugnissen gäbe es Computerblätter, Konferenzen entfielen zum größten Teil ...
    Übrigens bliebe die Transparenz der Unterlagen, Vorgänge und Entscheidungen annähernd dieselbe ...

hOs 

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Drogendiskussion

(Leserbrief an die "Westfälische Rundschau")

 

Betrifft: "Drogendiskussion mit Helmut Scherler" / WR v. 13. 6. 1981

    Endlich fand ich hier einen ernst zu nehmenden Beitrag zur Drogenfrage! Jahrelang konnte ich nur mit Enttäuschung und wachsendem Widerwillen die Äußerungen der Massenmedien verfolgen, die immer weiter von der Kernfrage abzulenken schienen. Nun sehe ich meine Denkansätze bei einem wirklichen Fachmann bestätigt. Das gibt mir den Mut, die vermutlich sehr unpopulären Ergebnisse meiner Überlegungen mitzuteilen, als Beitrag zur Diskussion. Vielleicht können sie Herrn Scherler weiterhelfen, und sei es nur als Solidaritätserklärung.

    Meine Überlegungen:

Ziel: Kinder müssen Konflikte und Probleme selbständig lösen lernen.

Hypothese: Die Psyche läßt sich trainieren, genau wie der Körper und der Intellekt. (Falls nicht selbstverständlich anerkannt, müßte das mit Tests verifiziert werden.)

Konsequenzen für die Erziehung:
 

Konsequenz für Drogengefährdete oder Drogenabhängige (nach körperlichem Entzug):

Es müßten nach diesen Grundsätzen Psycho-Trainigs-Programme erstellt und erprobt werden. Denn diese Jugendlichen sollten im Sinne von Verhaltenstraining nach diesen oder ähnlichen Prinzipien behandelt werden. So könnte es gelingen, ihre seelische Belastbarkeit zu erhöhen bis zu dem Punkt, wo sie ihre Neigung zu Flucht und Verdrängung ablegen und sich Konflikten und Problemen bereitwillig stellen können, weil sie nun über genügend Lösungsstrategien verfügen.

Zunächst müßte sich die Erkenntnis allgemein durchsetzen, daß es falsch ist, Kinder abzuschirmen von Problemen, Konflikten, Frustrationen und Mißerfolg. Man darf sie allerdings nicht damit allein lassen, muß sie gezielt darauf vorbereiten und ständig für Gespräche, praktische Hilfe etc. bereitstehen. Kinder können so zunächst "mit Netz und doppeltem Boden" üben, um später auch ganz allein fertigzuwerden.
    Kinder, die völlig abgeschirmt wurden, dann plötzlich und unvorbereitet den unvermeidlichen Schwierigkeiten des Lebens ausgesetzt werden, können praktisch nur noch mit Verdrängung, Angst, Flucht, etc. reagieren. So erkläre ich mir unter anderem auch die in letzter Zeit hervorbrechende blinde Aggressivität, nicht nur das wachsende Drogenproblem:
    Die moderne Pädagogik, die fortschrittlichen Erziehungsmethoden haben hier, wenn auch in bester Absicht, meines Erachtens einen schweren Fehler begangen, der sich nun auszuwirken beginnt.
 

hOs 

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Als ur-deutsche Beamtin in Frankreich

Kleine, ironische Selbstkritik

(veröffentlicht in der Schulzeitung des Reichenbach-Gymnasiums Ennepetal 1996)

 

           Als ich mich entschloß, den Start im französischen Bildungssystem zu wagen, war ich der Meinung, ich sei mit den französischen Verhältnissen schon recht gut vertraut. Schließlich hatte ein Austauschjahr eine Menge Einblicke ermöglicht, ebenso die Vorbereitung zur Agregationprüfung im Universitätsbereich.

           Aber weit gefehlt! Bisher war ich eben doch nur Gast oder unverbindlicher Kandidat! Denn erst jetzt schien es richtig ernst zu werden mit den Integrationsproblemen. Nicht nur, daß meine Personalakte in mehrfacher Ausfertigung in etlichen Ministerien zirkulierte, weil die Frage der Einstufung nach dem Dienstalter, die Pensionsfrage, usw. sich in dieser Form noch nie gestellt hatte. Nein, auch mein längst verinnerlichter "preußischer" Hang zur Eile, zum Perfektionismus, zur Überorganisation ist mir mehr als bewußt, weil hinderlich geworden. Denn selbstverständlich hat dieses Land seine ganz eigene, tradierte Organisation mit entsprechend eigenen Arbeitsweisen, die seit langem funktionieren, und an all das mußte ich mich erst mühsam gewöhnen. Da hieß es offen sein für alles, auch "Ungewöhnliches" bereitwilig annehmen, altgewohnte Meinungen und Urteile in Frage stellen, "Selbstverständliches" als mögliches Vorurteil erkennen, kurz, einen Gutteil Lebenserfahrung revidieren.

          Diese Art der Charakterbildung hatte ich offenbar bitter nötig, - nach 26 Jahren deutschen Lehrerdaseins ist ein leicht dominantes Auftreten vermutlich als "normale" Berufskrankheit zu bezeichnen. Keine Sorge, etliche Ecken und Kanten wurden nunmehr abgeschliffen, allmählich entwickelte sich eine flexiblere Gelassenheit, die auch im beruflichen Alltag nützlich ist.

          Denn in der französischen Ausbildung der Neusprachler ist auch alles ganz anders, die mir vertraute Systematik mußte nun einer Art "Ganzheitsmethode" weichen, eine schwierige Umstellung. Fragen oder Einwände helfen wenig, weil sich einfach kaum Vergleiche oder Parallelen zwischen den Methodikansätzen und den didaktischen Erwägungen beider Lehrweisen ergeben.

          Dabei hatte ich das Glück, beeindruckende Schulpraktiker mit viel Engagement und bestem Informationsstand kennenzulernen. An der Universität Lille III verfolgte man ebenfalls sorgfältigst die neuesten Ereignisse und Entwicklungen in Deutschland. Schon 1995 befaßte sich z.B. der germanistische Fachbereich mit dem neuen Grass-Roman "Ein weits Feld"!

          Das alles in der angespannten sicherheitspolitischen und wirtschaftlichen Situation des Frankreich von 1995! Eine faszinierende Erfahrung, sehr vielfältig, oft verwirrend und widersprüchlich, aber eben deshalb vermutlich relativ nah an der Realität dieses Landes.
 

hOs

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Vom Schwanz aufgezäumt...

Schulpolemik pur

(bisher unveröffentlicht...)

 

          Der schleichende Zerfall des Schulsystems macht Fortschritte. Schließlich geht es in der Schule nicht um Wissensvermittlung, und das mit gutem Grund: Wissen ist suspekt, um es milde auszudrücken! Wissen ist, wie man ja weiß, Sache der Privilegierten, ist Herrschaftswissen.
          Die Theoretiker der fortschrittlichen Pädagogik und Didaktik gehen offenbar von der axiomatischen Voraussetzung aus, ein Proletarierkind sei unfähig, Wissen zu assimilieren, und daraus folgern sie messerscharf, es sei somit angebracht, der Schule die Aufgabe der Bildung im Sinne von Wissensvermittlung zu entziehen, um statt dessen den Mythos von der "Chancengleichheit" zu verwirklichen, - auf gut deutsch: um die Gleichheit aller beim Arbeitsamt, Abteilung Stellenvermittlung, sicherzustellen.

          Es gilt allerdings nach wie vor, die Kinder während der immer noch so genannten "Unterrichts"-Stunden zu beschäftigen! Also geht man mit ihnen spazieren ... Ich habe des öfteren solche "Unterrichts"-Gänge beobachtet, ganze Gruppen, die vor angestaubten Relikten der Vergangenheit gähnten ... oder die in Einkaufszentren irgendwo am Stadtrand ihre Ausbildung perfektionierten, indem sie detaillierte Erhebungen über die Kunst der Schaufensterdekorateure in der Damenwäschebranche erstellten ...

          Doch das Feinste vom Feinen in der modisch projektorientierten, fächerübergreifenden Pädagogik ist selbstverständlich die Recherche mit Präsentation, sprich: Ausstellung, als unvermeidlicher Krönung. Und hier ist jedes beliebige Thema geeignet, wenn nur das Kind dabei bestimmt nichts lernt, was irgendwie mit Wissen oder Allgemeinbildung zu tun haben könnte. "Die Arbeit einer Kläranlage" ist ein hervorragendes Beispiel: Wochenlang machen da Zweitkläßler Interviews, soll heißen: sie stellen diversen Leuten - angesichts ihrer Vorkenntnisse (!) - mehr oder weniger naive Fragen, einem Stadtverordneten, einigen Ingenieuren, türkischen Arbeitern, sogar dem einen oder anderen Umweltschützer. Sie schreiben die Antworten bruchstückhaft auf, und zwar in phonetischer (heute besser: "natürlicher") Rechtschreibung, erarbeiten dann ihre Ausstellung, indem sie einige Artikel aus der lokalen Zeitung ausschneiden. Das füllt locker eine Hälfte des Schulhalbjahres, tut niemandem weh, selbst dann nicht, wenn es ein hübsches Sümmchen an Fahrtkosten und Material usw. kostet, und vor allem gibt es da nichts zu wissen, nichts zu lernen, aber eben alles zu entdecken. Statt des Klärwerks böte sich womöglich für Klasse 8 oder 9 ebensogut eine Studie über die Fließgeschwindigkeit der Ruhr vor Hattingen bei heftigem Sommergewitter an ... oder für die 12 die Untersuchung der Auswirkungen der 10 häufigsten Piercingvarianten auf die Psychosomatik leptosomer Mädchen ...

          Und bei anderer Gelegenheit wird vielleicht aus zwei bis drei Krimis ein Drehbuch zusammengeschrieben, ohne Gewalt und Aggression, versteht sich, denn das Opfer wurde selbstverständlich sanft und feinfühlig ermordet. Und dann spreizen sich die lieben Kleinen vor der Videokamera, denn weder zum Schreiben noch zum Theaterspielen braucht man irgendwelche Vorkenntnisse ... Und dann sitzen sie im Gymnasium in Klasse 5 und bringen es nicht fertig, auch nur das erste Kapitel von Erich Kästners "Das Doppelte Lottchen" selbständig zu lesen und zu verstehen, und das läuft im Buchhandel unter "Kinderbücher" ... Und dann sitzen sie in Klasse 10 ... Und dann in der 13 ...

          Wohl wahr, der Fortschritt ist nicht aufzuhalten, und die Fortschritte der pädagogischen Wissenschaft sind mehr als berauschend ...Ein Hoch (englisch: "high"!) auf diese moderne Pädagogik und Didaktik! Zumindest in dieser Disziplin gibt es Beamte, die ihr Gehalt vollauf verdienen, - und  unser(e) "Achtung!" ebenso ...
 

hOs

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Die Fortschritte der Pädagogik

(Beispiel: Mathematik)

 

Ein Maurer baut eine 30m lange Mauer aus 900 Ziegeln in 3 Tagen.

 

 

Aufgabe 1950: 1) Wieviele Ziegel braucht der Maurer für 5m Mauer?

            2) Wie lange brauchen drei Maurer, um dieselbe Mauer zu bauen?

 

Aufgabe 1960: Berechne: 1) Wie lang ist die Mauer nach dem ersten Arbeitstag?

            2) Wieviele Ziegel sind dann noch übrig?

 

Aufgabe 1970: Suche die Antwort:

1)      Wie lang ist die Mauer?

2)      Wie lange baut der Maurer an der Mauer?

3)      Wie viele Ziegel braucht er?

 

Aufgabe 1980: Unterstreiche im Text die Wörter „Mauer“, „Ziegel“, „lange“ und „Tagen“!

 

Aufgabe 1990: Zeichne die Mauer und den Maurer!

 

Aufgabe 2000: Denk darüber nach, ob der Maurer die Mauer eigentlich bauen sollte:

            Erwäge dann eine Demo (nach Wahl)

            entweder (1) gegen die Zumutung von derartiger körperlicher Schwerstarbeit

            oder        (2) gegen das Trennende und Isolierende von Mauern überhaupt...

 

(Lösungen: im Notfall per E-mail beim Verfasser...)

hOs

 

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